A20 OstseeAutobahn
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Bedeutung der A 20 (1 , 2 , 3 , 4 )

Nach Angaben des Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein habe sich seit der Wiedervereinigung Deutschlands und im Zuge der EU-Osterweiterung rundum die Ostsee eine bedeutende, maritim orientierte Wirtschaftsregion entwickelt, die mit der Öffnung zu Polen, den baltischen Staaten und Russland weitere Impulse erhielte. Die A20 einschließlich westlicher Elbquerung zählte in diesem Raum zu den wichtigsten Verkehrsachsen für den gesamten europäischen Raum. Von der A 20 würden bedeutende wirtschaftliche Impulse für Schleswig-Holstein und ganz Norddeutschland erwartet.

Mit der A 20 werde eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung im Norden Deutschlands geschaffen, die sich aus dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 10 Lübeck-Stettin (Ostseeautobahn) und der Nord-West-Umfahrung Hamburgs zusammensetzt. Die A 20 gehöre zum transeuropäischen Verkehrsnetz der Europäischen Union (TEN-V).

Von der Gesamtstrecke befinden sich 279,6 km in Mecklenburg-Vorpommern, 26,8 km in Brandenburg und 20,1 km in Schleswig-Holstein. Bestandteil der Strecke sind 105 Autobahnbrücken, vier Autobahnkreuze und -dreiecke sowie 35 Anschlussstellen. Am 7. Dezember 2005 eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel nach 14 Jahren Planungen und Bau die letzten Teilstücke bei Tribsees und Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.


Übersicht über das A20-Teilstück OstseeAutobahn


PROJEKTBESCHREIBUNG

323,2 KM VIERSTREIFIGER NEUBAU
Realisierung durch die Straßenbauverwaltung von Schleswig-Holstein (16,8 km) und die DEGES (306,4 km).

- DEGES-Anteil (Bund): 279,6 km in Mecklenburg-Vorpommern und 26,8 km in Brandenburg
- Investitionen insgesamt (aktuelle Kosten Bau und Grunderwerb):     ca. 1,83 Mrd. €,
- davon DEGES                                                                                         ca. 1,60 Mrd. €

Der Bau wurde teilweise durch EFRE-Mittel (Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) gefördert.


Die Maßnahmen A20 Lübeck–Stettin im Überblick

Aufgabenstellung: Neubau einer Bundesautobahn
           - Länge: 323,2 km
           - Querschnitt: vierstreifig + Standstreifen (Lübeck–Rostock: RQ 29,5;  Rostock–A11: SQ 27)

Abschnitt SCHLESWIG-HOLSTEIN
- Länge: 16,8 km
- Knotenpunkte: 1 Autobahnkreuz
- 3 Anschlussstellen
- Bauwerke: 11 Überführungsbauwerke
- 12 Autobahnbrücken
- Anlagen: 1 PWC-Anlage
- Besonderheiten: Neubau Zubringer B207
- Investition: Lübeck–Pogeez:                                             269 Mio € (Bau und Grunderwerb)

Abschnitt MECKLENBURG-VORPOMMERN
- Länge: 279,6 km
- Knotenpunkte:
- 2 Autobahnkreuze
- 28 Anschlussstellen
- Bauwerke: 131 Überführungsbauwerke
- 80 Autobahnbrücken
- Anlagen: 5 Tank- und Rastanlagen
- 10 PWC-Anlagen
- 3 Autobahnmeistereien
- Besonderheiten: Neubau B 96n Zubringer Stralsund/Rügen
- Investition:                                                                        1.502,4 Mio € (Bau und Grunderwerb)

Abschnitt BRANDENBURG
- Länge: 26,8 km
- Knotenpunkte: 1 Autobahnkreuz
- 4 Anschlussstellen
- Bauwerke: 18 Überführungsbauwerke
- 8 Autobahnbrücken
- Anlagen: 1 PWC-Anlage
- 1 Autobahnmeisterei
- Investition:                                                                           117,4 Mio € (Bau und Grunderwerb)

Überdimensioniert

Die den Planungen zugrunde gelegten Verkehrszahlen sind um ein Mehrfaches überzogen und rechtfertigten allenfalls eine Bundestrasse. Die propagierte
"wichtigste Verkehrsachse für den gesamten europäischen Raum"
entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Verkehrs"ächsle" mit einem Bruchteil des Verkehrs auf der A81 in Böblingen-Sindelfingen, wie ein Vergleich aktueller gemessener Verkehrszahlen zeigt!


Lage der automatischen Zählstellen


aktuellste Meßwerte ( 1 )


Bewertung

RQ 29,5
Entgegen dem Anspruch (s. oben): "Die A20 .... zähle in diesem Raum zu den
                   wichtigsten Verkehrsachsen für den gesamten europäischen Raum" (!!!),
zeigt die Realität (siehe nachfolgende Grafiken) ein völlig anderes Bild.

Nach den aktuellen Meßdaten der automatischen Verkehrszählung der BAST (1 ), erreichen die tatsächlich gemessenen Verkehrsstärken (DTV) lediglich das Niveau einer Bundestrasse, für die statt einem Regelquerschnitt von RQ 29,5 ein RQ von weniger als die Hälfte, nämlich der übliche und wesentlich kostengünstigere Regelquerschnitt RQ 10,5 bequem ausgereicht hätte.
RQ 10,5


Zum Vergleich ist in der Tabelle die unter gleichen Bedingungen an der A81 in Böblingen gemessene Verkehrstärke (DTV) angegeben, die 4 - 14- fach höher liegt, und dies seit Jahrzehnten. Die beiden Aufnahmen belegen dies auch anschaulich.

 




Die A20 bei Langsdorf, Blick nach Rostock




Die A81 bei Böblingen, Blick nach Singen


Wertung

Hier wird offensichtlich mit falschen Maßstäben gebaut:
Milliarden werden für minimale Verkehrsstärken investiert, während angeblich kein Geld
für die notwendige und zugesagte Überdeckelung für eine der am höchsten belasteten Autobahnen Deutschlands mitten durch ein Ballungszentren zur Verfügung stehen soll.

 

Dies ist für die Anwohner der A81 in Böblingen / Sindelfingen und für die BI LeiseA81 unbegreiflich und nicht hinnehmbar.
Ein kleiner Bruchteil der falsch investierten Mittel würde ausreichen, die notwendige Überdeckelung zu finanzieren.

 

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