Messung Messreihe 2
 

Immissionsmessungen -
besorgniserregende Momentaufnahmen

Messreihe 2 , BB, Fichtestr. 70, EG

Am 24.10.2005 wurde ich (mal wieder) durch den Lärm der A81 um ca 5:45 Uhr geweckt, da ich unvorsichtigerweise das Fenster im Schlafzimmer gekippt gelassen hatte. Dies nahm ich zum Anlass, die aktuelle Lärmbelastung direkt vor meiner Haustür zu messen. Auch diese Messungen sollen dazu dienen, den subjektiv erfahrenen Eindruck der Lärmbelästigung zu quantifizieren.

 

 

Für die Fichtestrasse 70 liegt zwar kein Berechnungsaufpunkt vor (Eine Situation, die durch die bald verfügbaren Isophonenkarten korrigiert werden wird), eine Interpolation der umliegenden Berechnungsaufpunkten lässt mich einen Langzeitmittelwertpegel von 47 db erwarten, der von der Autobahn allein kommen soll. Dieser Pegel soll sich durch den Ausbau der Autobahn verschlechtern. Daher ist hier auch kein passiver Schallschutz vorgesehen.

Obwohl diese Messungen den Summenpegel aller Schallquellen beinhalten, war zum Messzeitpunkt eindeutig die Hauptlärmquelle die A81. Die einzige Zusatzquelle war eine vorbeifahrende S-Bahn, diese Vorbeifahrzeiten habe ich aus der Mittelwertbildung entfernt.

Die grosse Diskrepanz der Berechnungen der Einzelquelle A81 zu den Messungen zeigt hier dass entweder die Schalleistung der Autobahn im Messzeitraum deutlich höher als berechnet ausfällt, oder dass eine oder mehrere Schallquellen signifikant zur Lärmbelastung von der A81 beitragen. Subjektiv konnte ich jedoch solche Zusatzschallquellen nicht feststellen.

Der grosse Einfluss von Gebäudereflektionen konnte subjektiv wie auch objektiv bei den Messungen bestätigt werden: Eine vorherrschende Richtung, aus dem der Lärm kam, war nicht festzustellen - der Lärm schien gleichermassen aus allen Richtungen zu kommen. Dies zeigt, dass der Schall sehr stark reflektiert wird, bevor er am Messpunkt ankommt.
Ich werde weitere Messungen in der direkten Nachbarschaft durchführen und hier veröffentlichen.

Ich fordere die Planer auf, sinnvolle, effektive und in Bezug auf die heute auftretenden Lärmpegel reduzierende Schallschutzmassnahmen an der Autobahn vorzusehen.

Ich darf nochmal Herrn Kühnle vom Böblinger Boten zitieren:
"Kann es denn tatsächlich sein, dass im Ingenieurland Deutschland gerade mal eine Variante eines Lärmschutzwalles mit Lärmschutzwand untersucht wird? Da müsste uns doch wahrlich mehr einfallen, ohne gleich alles teuer überdeckeln zu müssen."
Otto Kühnle, Böblinger Bote 22.9.05

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