31.3.2007

Hintergrund:
"Die Anwohner brauchen Hilfe"

Von Chefredakteur Hans-Jörg Zürn

Autobahn-Deckel: Die Anwohner kämpfen unermüdlich. Wer auf dem Goldberg, im Unteren Lauch oder in der Viehweide wohnt, hat heute schon die Ohren voll vom Lärm, der Tag und Nacht von der Autobahn anbrandet. Diese Menschen fordern vehement einen Deckel über der A 81, sobald die verbreitert wird.

Klingt logisch, ist aber zu teuer. Allerdings: Schon vor 20 Jahren sollen Politiker diesen aufwändigen Lärmschutz versprochen haben im Gegenzug dafür, dass die Trasse mitten durch Wohngebiete führt. Das Problem: Es gibt bisher keinen Beweis für dieses Versprechen. Die Bürgerinitiative ist daher auf Hilfe angewiesen.

Sollte es eine Zusage gegeben haben, hat in Stuttgart niemand ein Interesse daran, dass solche Dokumente gefunden werden. Schließlich geht es um viele Millionen Euro, die ein Deckel teurer wäre als Flüsterasphalt und Lärmschutzwände. Um Licht ins Dunkel zu bringen, braucht es die Unterstützung vor allem der Oberbürgermeister und des Landrats. Es ist höchste Zeit, dass sie gemeinsam nachforschen und offenlegen, welche Protokolle und Briefwechsel es in den Archiven gibt.

Das ist auch nötig für den Fall, dass dort keine dokumentierten Zusagen liegen. Dann wüssten die Menschen an der Autobahn wenigstens, woran sie sind. Klarheit zu bekommen wäre nur recht und billig. Sie haben die Sache schließlich nicht verbockt, sondern die Politiker der vergangenen Generation. Deren Nachfolger müssen die Suppe nun endlich gemeinsam auslöffeln.

hans-joerg.zuern@szbz.de


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