9.3.2007

Ein Deckel bleibt das große Ziel

Böblingen/Sindelfingen: Die Bürgerinitiative Leise A 81 kämpft um besseren Lärmschutz an Autobahn

Von Chefredakteur Hans-Jörg Zürn

 

Einen optimalen Schallschutz für die Anwohner möglichst durch eine Überdeckelung Das war, ist und bleibt das Ziel der Bürgerinitiative "Leise A81". Daran lässt ihr Sprecher Dr. Thorsten Breitfeld in einer Stellungnahme keinen Zweifel.

Auch nach der Erörterungsverhandlung zum Ausbau der A 81 auf sechs Spuren zwischen Böblingen und Sindelfingen vertritt die Initiative die Forderung nach einer Überdeckelung des Autobahnabschnittes zwischen Böblingen und Sindelfingen. Der Etat für Schallschutz wurde mittlerweile von ursprünglich 6,8 Millionen Euro auf 17,3 Millionen Euro aufgestockt. "Die Lärmpegel auf unsere Wohngebiete entsprechen bis auf wenige Häuser den gesetzlichen Grenzwerten", so der Böblinger Ingenieur: "Für die Menschen, die hier wohnen, würde ein Deckel jedoch eine massive Verbesserung der Lebenssituation bewirken. Die Lärmbelastung durch die Autobahn würde faktisch verschwinden."

Das Argument, das eine Überdeckelung keine signifikanten Verbesserungen des aktuell geplanten Lärmschutzes mehr bewirken würde, hält Dr. Breitfeld deshalb für oberflächlich und falsch. Deshalb verfolge die Bürgerinitiative stets auch das Ziel einer politischen Anerkennung und Umsetzung der früher gegebenen Zusagen für eine Überdeckelung: "Wir haben es bisher nicht erreicht, die politisch Verantwortlichen davon zu überzeugen, ihre Versprechen einzuhalten und mit einer Überdeckelung die einzig zukunftsweisende Bauform für einen Schallschutz umzusetzen."

"Welche Belege sind noch nötig?"

Ministerpräsident Oettinger habe zugestanden, dass im Falle einer damaligen Zusage die jetzige Regierung in der Pflicht sei, auch wenn sie nicht rechtlich verpflichtet wäre. Es sei nun aber nicht nachvollziehbar, dass der Ministerpräsident die Aussage von Landrat Bernhard Maier, die Überdeckelung der Autobahn zwischen Böblingen und Sindelfingen sei Geschäftsgrundlage der Ersatzlösung, nicht als Beweis einer ebensolchen Zusage anerkenne. "Was müssen wir denn noch für Beweise für eine Absprache herbeizaubern, die es offensichtlich gab?" fragt Dr. Breitfeld.

Erinnerungen von Dr. Dieter Burger

Ein weiterer Zeitzeuge ist für ihn der ehemalige Sindelfinger Oberbürgermeister Dr. Dieter Burger. Seine Stellungnahme zu den damaligen Verhandlungen steht noch aus, aber die Bürgerinitiative erhofft sich davon einen weiteren Beweis für eine frühere Zusage des Landes. Die sollen politisch Verantwortliche gemacht haben im Gegenzug für die Zustimmung, die Autobahntrasse nicht wie ursprünglich geplant von Gärtringen nach Leonberg zu führen, sondern mitten durch Wohngebiete von Sindelfingen und Böblingen.

Unterstützung erhalten die Anwohner auch von Birgit Kipfer. Die SPD-Landtagsabgeordnete wandte sich an die Landesregierung: "Ich will endlich wissen, ob Zusagen bezüglich einer Überdeckelung gemacht wurden." Zudem solle die Landesregierung sich dazu äußern, ob sie die politische Notwendigkeit anerkennt, einen Teil der Strecke zu überdeckeln: "Nur so könnte zumindest teilweise der von den Städten so nicht gewollte Eingriff in den zusammengewachsenen Lebensraum städtebaulich geheilt werden."

Weitere Informationen gibt es auf der Seite

http://www.leisea81.de

im Internet.


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