23.2.2007

"Land steht in der Verantwortung "

Böblingen/Sindelfingen: HansAmbros schreibt an Landtagsabgeordnete und fordert Autobahndeckel

Von unserem Chefredakteur Hans-Jörg Zürn

 

„Wir sehen Landesregierung und Landtag aus der Geschichte heraus in der Pflicht." Hans Ambros lässt nicht locker. Der frühere Leiter des Böblinger Tiefbauamtes kämpft weiter für eine Überdeckeiung der Autobahn, sobald die A 81 zwischen Böblingen/Sindelfingen und Sindelfingen- Ost ausgebaut wird.

Schon heute leiden die. Anwohner der Sindelfinger Wohngebiete Goldberg und Viehweide sowie auf Böblinger Seite im Unteren Lauch vor allem unter dem Lärm. Sie fürchten, dass der noch deutlich zunimmt, wenn der Verkehr in einigen Jahren auf insgesamt sechs statt derzeit vier Fahrspuren rollt. Die vielen Einwendungen gegen die Pläne haben zu einem besseren Schutz geführt. So sollen längere und höhere Lärmschutzwände gebaut und auch Flüsterasphalt verlegt werden.

Blick in das Archiv

Für Hans Ambros entspricht das aber immer noch nicht dem, was seinen Recherchen nach vor Jahrzehnten versprochen wurde. In einem Brief an die Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Böblingen stellt er noch einmal ausführlich die Geschichte dar, wie es zur Autobahn zwischen Böblingen und Sindelfihgen kam. Ursprünglich sollte die Trasse von Gärtringen nach Leonberg führen.

„Die Leonberger lehnten das ab und setzte sich durch, weil die Stadt dem Engelbergtunnel nur zustimmte, weil dafür die Trasse nach Gärtringen entfiel", erinnert sich Hans Ambros und belegt dies mit Dokumenten und Zeitungsausschnitten. „Jetzt geht es darum, die Menschen an der A 81 nicht erneut in Nachteil zu bringen", so der Böblingen „Man hatte die Trasse nur akzeptiert mit der Maßgäbe, sie entlang der benachbarten reinen Wohngebiete einzuhausen. Wir appellieren, diese aus der Historie zu ersehende und belegte Verantwortung des Landes nicht beiseite zu schieben," ...

Unterstützung erhielt Hans Ambros dieser Tage auch aus Südafrika. Sein Jugendfreund Hans-Adolf Bode meldete sich von dort. Er erinnerte sich an einen Frühschoppen der Jungsozialistenv deren damaliger Vorsitzender Michael Unsöld ebenfalls einen Deckel über der Autobahn forderte.
„Darauf könnten eine Eislaufbahn, ein Hallenbad, eine Festhalle, eine Sporthalle und sonstige gemeinsame Einrichtungen gebaut werden. Er hatte Daten der Technischen Universität Stuttgart, dass die Abwärme zum Betrieb fast ausreichen könnte", schrieb Hans-Adolf Bode. Seiner Vermutung nach müssten im Stadtarchiv noch Belege für diese Ideen schlummern.

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