16.12.2006

Stadt pocht auf den Deckel

Sindelfingen: Lärmschutzwände an der A 81 sind eine "Notlösung"

Von unserem Redaktionsmitglied Peter Bausch

 

Knapp 20 Meter hohe Lärmschutzwände auf beiden Seiten der Autobahn A 81 zwischen Sindelfingen und Böblingen sollen nicht der Weisheit letzter Schluss bleiben. Stadtverwaltung und Gemeinderat wollen nach wie vor einen Deckel über die Schnellstraße.

"Die Begeisterung hält sich wegen der Lärmschutzwände in engen Grenzen", sagte Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer in der letzten Sitzung des Sindelfinger Gemeinderats 2006. "Die beste Lösung ist der Deckel oder ein Tunnel", sagt FWS-Stadtrat Peter Körner: "Alles andere ist nicht zu akzeptieren." Karl-Heinz Huschka (Grüne) sieht die bis zu zwanzig Meter hohen Wände als "städtebauliche Katastrophe" und fordert: "Böblingen und Sindelfingen sollten gut überlegen, was ihnen der Deckel auf der Autobahn wert ist."

SPD-Fraktionschef Hans Klemm sieht beim Autobahn-Ausbau "einen umgekehrten Fall" wie in Darmsheim bei der Nordumfahrung: "Hier erfüllt der Bund seine Pflicht, verweigert aber die Kür mit der Überdeckelung." CDU-Fraktionschef Walter Arnold sieht die Wände, die den Lärmschutz für knapp 130 Gebäude im Einzugsbereich der Autobahn deutlich verbessern sollen, als "Notlösung" und Baubürgermeister Johannes Mescher sieht weit voraus: "Technisch ist es nicht ausgeschlossen, dass eine Überdeckelung doch noch kommt."

Den Deckel will die Stadt als Forderung in das Erörterungsverfahren mitnehmen, das voraussichtlich im Januar die nächste Runde im Plan für den Ausbau der A 81 auf sechs Spuren einläutet.


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