2.11.2006

Berlin macht Hoffnung auf zügigen Ausbau der B10

A81 kommt im Investitionsprogramm zu kurz

Stuttgart/Berlin

Von Alexander Ikrat

Mit seinem neuen Fünfjahresplan hat das Bundesverkehrsministerium festgelegt, welche Projekte es bis 2010 angehen möchte. Fraglich ist nur, ob Berlin die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt.

Allein auf Autobahnen und Bundesstraßen in Baden-Württemberg hat sich das Ministerium Projekte im Volumen von mehr als drei Milliarden Euro vorgenommen. 2005 standen tatsächlich 383 Millionen Euro zur Verfügung, den Erhalt der Substanz eingeschlossen, und in den Jahren zuvor war es sogar weniger. Deshalb findet Rudolf Köberle, Verkehrsstaatssekretär des Landes, den so genannten Investitionsrahmenplan "ziemlich großzügig". Im Klartext: Er geht davon aus, dass nicht alles finanziert werden kann, was in dem Planwerk steht.

Autobahnen: Bezogen auf die Region Stuttgart geht es um Baumaßnahmen im Wert von 384 Millionen Euro, unter denen sich keine Überraschung findet: Dass etwa der 104 Millionen Euro teure sechsspurige Ausbau der A 8 zwischen Leonberg und Heimsheim im Herbst 2008 beendet werden soll, ist ein klares Ziel. Das Gleiche gilt für die Erweiterung der A 8 zwischen Gruibingen und Mühlhausen (41 Millionen Euro), die ebenfalls dieses Frühjahr in Angriff genommen wurde. Ein Bekenntnis zum Ausbau des Albaufstiegs ist die Nennung von zunächst 80 von insgesamt rund 400 Millionen Euro. Die Finanzierung über eine Maut ist gleichwohl noch offen.

Überraschend ist eher, was nicht im Plan steht: Köberle sagt nur, dass "noch Beratungsbedarf" bestehe. Aber in Böblingen und Sindelfingen wird darüber diskutiert, dass die sechsspurige Erweiterung der A 81 zwischen Gärtringen und Böblingen-Hulb für 20,5 Millionen Euro berücksichtigt ist, jene zwischen der Hulb und Sindelfingen-Ost (87 Millionen Euro) aber nicht.

Bundesstraßen: Ähnlich verhält es sich mit der B 14 nördlich von Winnenden: Dass der 61 Millionen Euro teure und vier Kilometer lange Abschnitt bis Nellmersbach drinsteht, hatten die Menschen vor Ort vorausgesetzt. Dass aber die 7,5 Kilometer bis Backnang fehlen, enttäuscht nicht nur die Nellmersbacher, sondern auch die Planer beim Regierungspräsidium Stuttgart. Die haben alle Voraussetzungen erbracht und sehen die B 14 eigentlich ebenso als dringende Maßnahme wie den B-10-Tunnel bei Vaihingen/Enz oder die Altdorfer Kreuzung der B 464 im Kreis Böblingen. "Es ist bedauerlich, dass diese Maßnahmen fehlen", sagt ein Sprecher der Behörde auf Anfrage.

Hoffnung macht der Plan dagegen im Filstal. Die "neue" B 10, in diesem Jahr bis Eislingen fertig gestellt, soll Fortschritte machen. Der Abschnitt bis Süßen (44,5 Millionen Euro) ist ebenso vorgesehen wie der Abzweig der B 466 bis Donzdorf (11,2 Millionen) und der Abschnitt bis zum vorläufigen Endpunkt in Gingen (15,7 Millionen).


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