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Nachrichten 23.03.2006 "Planer sollen einen Deckel prüfen"Böblingen/Sindelfingen: Stephan Braun schreibt Innenminister Rech wegen Lärmschutz an der A 81 Von Chefredakteur Hans-Jörg Zürn
Trotz Wahlkampf-Stress nahm sich der Abgeordnete Zeit, um sich direkt bei der Stuttgarter Baufirma Züblin nach der Möglichkeit einer Überdeckelung zu erkundigen. Begleitet wurde Stephan Braun von Dr. Thorsten Breitfeld, Sprecher der Bürgerinitiative "Leise A 81". Etwa 10 000 Anlieger fürchten vollends um ihre Ruhe, wenn die Autobahn auf sechs Spuren ausgebaut wird. "Wir fordern, dass die vor Jahrzehnten von den Politikern diskutierte Überdeckelung jetzt wenigstens durchgerechnet wird", so Dr. Breitfeld. Stephan Braun unterstützt ihn: "Während die zuständigen Stellen bislang von Mehrkosten in Höhe von 60 bis 90 Millionen Euro für einen Deckel ausgingen, bietet etwa Züblin eine kostengünstigere Lösung an, durch die auch keine weiteren Betriebskosten anfallen." Bau-Experten gehen von jährlich 1,2 Millionen Euro für Belüftung und Beleuchtung eines geschlossenen Tunnels aus. Bei der Züblin-Variante fällt Licht durch Schlitze auf die Fahrbahnen und gleichzeitig ziehen so die Abgase ab. Grundlage für weitere Überlegungen müssten jedoch genauere Daten sein. "Dazu gehören Informationen über Geologie, Grundwasser, Verkehrsmenge oder Geschwindigkeit", sagt Horst Widmann. Für den Leiter des Technischen Büros des Stuttgarter Unternehmens wäre auch eine Galerie auf Sindelfinger Seite vor allem als Schutz für die Viehweide vorstellbar. Bei diesem Deckel handelt es sich um eine Lärmschutzdecke aus Beton-Fertigteilen mit Öffnungen über den Seitenstreifen, wie sie zum Beispiel bereits in Stuttgart Neugereut umgesetzt worden ist. "Es sollte möglich sein, damit den Verkehrslärm um 22 Dezibel zu reduzieren", so Stephan Braun: "Damit wäre es endlich möglich, die gesetzlichen Grenzwert einzuhalten. Dies war bislang nicht gegeben und scheint auch in der neuen Planung zum Beispiel auf der Sindelfinger Seite nicht zwingend gewährleistet." Der SPD-Abgeordnete hielte es für "unverantwortlich, würde die Umsetzung dieser Möglichkeit nicht geprüft." Deshalb soll sie Innenminister Heribert Rech veranlassen "und der Frage nachgehen, welche vergleichbaren kostengünstigen Varianten der Überdeckelung es noch gibt."
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