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10.03.2006

"Mehr Spielraum für die Planer"

Sindelfingen/Böblingen: Staatssekretär Rudolf Köberle zu Nordumfahrung und Lärmschutz an A 81

Von Peter Bausch und Hans-Jörg Zürn

Verkehrspolitik stand im Mittelpunkt bei einem Gespräch mit Staatssekretär Dr. Rudolf Köberle in Waldenbuch. Zur Sprache kam auch die aktuelle Situation der Darmsheimer Nordumfahrung und des Lärmschutzes für Anwohner bei einem sechsspurigen Ausbau der Autobahn 81.

Neben Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz und CDU-Landtagskandidat Paul Nemeth nutzte auch Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.

"Es war ein gutes Gespräch", sagte Bernd Vöhringer gestern gegenüber der SZ/BZ: "Irgendwelche Zusagen waren natürlich nicht zu erwarten, aber es ist wichtig, das Problem gerade bei der Darmsheimer Nordumfahrung deutlich zu machen. Es besteht die Gefahr, dass wegen des Verkehrskollapses Investoren abgeschreckt werden. Das haben nicht nur die Vertreter der Bürgerinitiative, sondern auch ich klargestellt."

Ein zweiter Schwerpunkt war der Lärmschutz entlang der Autobahn zwischen Sindelfingen und Böblingen. Dr. Thorsten Breitfeld, Sprecher der Bürgerinitiative Leise A 81, wollte vor allem wissen, wie dieses Thema bei Politikern auf die Tagesordnung zu bringen sei. Schließlich sei zu befürchten, dass der Lärmschutz von den Beamten im Bundesstraßenbauamt auf das gesetzlich Notwendige zusammengestrichen werde.

Dr. Köberle hielt sich mit konkreten Bewertungen der Situation zurück: "Das darf ich als Leiter des Planfeststellungsverfahrens nicht." Den Vertretern der Bürgerinitiative gab er aber mit auf den Weg, "möglichst die Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene einzuschalten."

Das will Dr. Breitfeld weiterhin tun, "denn wir wollen uns nicht nur auf die Wirkung unserer Einsprüche alleine verlassen. Die Politik muss den Planern mehr Spielraum geben." Das Gespräch bewertet er als "interessant und wichtig. Meinem Gefühl nach war Dr. Köberle gar nicht so bewusst, welche Versprechen Politiker einst vor allem für den Bau eines Tunnels gemacht haben. Die Menschen erwarten jetzt nur, dass diese eingehalten werden."

An das damalige Versprechen des Landes erinnert auch Sindelfingens Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU): "Wir haben die Gelegenheit genutzt, um das im Gespräch deutlich zu machen. Das ist besser, als wenn Informationen nur schriftlich ausgetauscht werden."


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