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Nachrichten 16.12.2005 "Wohngebiete vor Lärm schützen"Böblingen/Sindelfingen: Autobahnausbau SPD-Politiker vor Ort Von unserem Mitarbeiter Günther Hoffmann "Beim Ausbau der Autobahn 81 darf der Lärmschutz nicht unter die Räder kommen", so der Sindelfinger Landtagsabgeordnete Stephan Braun. Genau das aber befürchtet die Bürgerinitiative "Leise A81". Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Walter Caroli, Vorsitzender des Umwelt- und Verkehrsausschusses, informierte sich Stephan Braun vor Ort über die Ziele der Initiative und die Bedenken der Bürger. "Der Lärmpegel der Autobahn ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen", sagt Dr. Thorsten Breitfeld als Sprecher der Initiative: "Schon jetzt sind die Belastungen vielerorts grenzwertig". In der derzeitigen Planung würden trotz Schallschutz in Sindelfingen an 186 Gebäuden der gesetzliche Grenzwert nachts verletzt, in Böblingen bei 55 Gebäuden. Gerade für die Menschen, die schon lange in angrenzenden Wohngebieten leben, sei der Verkehrslärm auf der ursprünglich als Bundesstraße geplanten Straße längst mehr als ein Ärgernis. Der Diplomingenieur setzt sich seit langem intensiv mit den Ausbaukonzepten des zuständigen Regierungspräsidiums auseinander und befürchtet durch den Lärm erhebliche gesundheitliche Risiken für die Anwohner. Eine weitere Verschlechterung, wie sie durch die Erweiterung zu erwarten sei, wolle die Bürgerinitiative nicht hinnehmen. Erste Maßnahmen kündigte Dr. Walter Caroli an. So sei geplant, die existierende Lärmschutzwand in Richtung Böblingen von fünf auf sechs Meter zu erhöhen und sie bis zum S-Bahnhof zu verlängern. Zur Böblinger Straße und zum Breuningerland hin sei eine neue Schallschutzwand angedacht. Eine weitere Senkung des Autobahn-Lärms soll durch die Fahrbahnsanierung mit so genanntem Flüsterasphalt erzielt werden. Auf Seiten der Bürgerinitiative ist man skeptisch, dass diese Maßnahmen ausreichen. "Wir sind nicht gegen den Ausbau", betont Agnes Pechmann: "Aber wir wollen eine Lösung, die gesundheitsverträglich und Kosten reduziert." Stephan Braun und Dr. Walter Caroli sagten zu, eine parlamentarische Initiative zu starten, um einen ausreichenden Lärmschutz für die betroffenen Wohngebiete sicher zu stellen.
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